Fadenlifting: Der Behandlungsablauf

Patienten legen vor dem Fadenlifting ausführlich ihre Wünsche und Vorstellungen dar und werden umfassend aufgeklärt.

Bildnachweis: © Kiel Medical Academy

Ein professionelles Fadenlifting beginnt mit einer guten Beratung. Das ist sowohl im Interesse des Arztes, als auch des Patienten. Denn diese müssen dabei auch eine realistische Vorstellung davon erhalten, was sich mit dem minimalinvasiven Eingriff erreichen lässt – und was eben auch nicht. Dazu sollten die Patienten zunächst einmal erklären, was sie sich von der Behandlung erwarten. Im Anschluss klärt der Arzt sie darüber auf, was möglich ist. So wird etwa eine 60-Jährige durch das Fadenlifting nicht das Gesicht einer 25-Jährigen bekommen. Es sind aber viele Verbesserungen möglich.

Sind die Erwartungen geklärt und die Behandlung besprochen, fertigt der Arzt Vorher-Bilder an. Spätestens an dieser Stelle weist er auch auf bestehende Asymmetrien im Gesicht hin, die die meisten Menschen haben. Vielen ist das jedoch nicht bewusst. Ohne vorherige Aufklärung schreiben diese Patienten sie später der Behandlung zu. Bevor diese nun beginnt, zeichnet der Behandler an, wo Fäden eingebracht werden sollen. Auch hier lohnt es sich, diesen Schritt mit einem Foto zu dokumentieren. Denn so lässt sich später immer wieder genau nachvollziehen, wo Fäden eingebracht wurden.

Die Fadenlifting-Behandlung

Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, werden die Einstichstellen gereinigt und mit einer lokalen Anästhesie betäubt. Dann bringt der Arzt die Fäden unter die Haut. Die Fäden selbst befinden sich in Kanülen, die der Arzt in die Haut schiebt. Wird ein Areal, etwa die Stirn, mit mehreren Fäden behandelt, ist es ratsam, die Kanülen zunächst in der Haut zu belassen. So kann der Behandler jederzeit sehen, wo bereits Fäden liegen. Beim Herausziehen der Kanülen ist es dann wichtig, leichten Druck auf die Spitze auszuüben, sodass das Fadenende fixiert wird. An der Einstichstelle sollte der Faden so gekürzt werden, dass er in der Haut verschwindet.

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Die Richtung, in der die Nadel eingeführt wird, hängt übrigens vom Faden ab. Bei glatten Fäden wird von unten nach oben bzw. von der Seite zur Mitte hin gestochen. Das Fadenende sollte stets an der Stelle liegen, an der der meiste Volumenzuwachs gewünscht wird. Denn er liegt an der Spitze der Kanüle doppelt, so dass er nicht herausrutscht. Fäden mit Widerhaken werden in entgegengesetzter Richtung in die Haut eingebracht. Sollten damit zum Beispiel Hängebäckchen gestrafft werden, verläuft die Kanüle von oben nach unten. Dann wird der Faden nach oben straffgezogen und mit leichtem Druck in der Haut verankert. Auch hier ist es wichtig, den Faden am Ende so zu kürzen, dass er sich in die Haut zurückzieht. Zum Abschluss der Behandlung werden die ersten Nachher-Bilder angefertigt.

Nach dem Fadenlifting

Bevor die Patienten die Praxis verlassen, ist es wichtig, sie darüber aufzuklären, dass sie die behandelten Stellen in den kommenden Tagen schonen sollten, etwa indem sie nicht darauf liegen und starke Gesichtsbewegungen vermeiden. Nach ein paar Tagen kommen die Patienten zur Kontrolle erneut in die Praxis. Eine gute Gelegenheit, um mit weiteren Nachher-Fotos den Behandlungserfolg zu dokumentieren. Nach etwa acht Wochen lässt sich der Endstand beurteilen. Ist der gewünschte Erfolg noch nicht erreicht, lässt sich das Fadenlifting jederzeit wiederholen. Das ist ein weiterer Vorteil dieser minimalinvasiven Behandlungsmethode.

Qualitätssicherung

Auch bei minimalinvasiven Maßnahmen wie dem Fadenlifting ist auf die richtige Hygiene zu achten.

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Obwohl es sich beim Fadenlifting um einen minimalinvasiven Eingriff handelt, wird doch Fremdmaterial in die Haut eingebracht. Das ist immer mit einem – wenn auch geringen – Infektionsrisiko verbunden. Es ist darum wichtig, die entsprechenden Hygienemaßnahmen einzuhalten. Um die Qualität des verwendeten Materials zu garantieren, sollten Ärzte dieses nur vom Händler ihres Vertrauens beziehen. Sollte es einmal vorkommen, dass Patienten selbst Fäden mitbringen, die sie sich über das Internet bestellt haben, um bei den Materialkosten zu sparen, sollen diese auf keinen Fall verwendet werden.

Auch wenn es sich beim Fadenlifting um eine nebenwirkungsarme Methode handelt, ist sie doch nicht für alle Patienten geeignet. Bei Schwangeren und Stillenden sollte das Verfahren nicht angewendet werden. Ebenso wenig bei Patienten, die zu Allergien neigen oder eine Autoimmunerkrankung haben. Auch eine Chemotherapie innerhalb der vergangenen zwölf Monate sowie Infektionen oder Hautkrankheiten im zu behandelnden Bereich gehören zu den Gegenanzeigen. Ärzte sollten auch von einer Behandlung absehen, wenn Gerinnungsstörungen – angeboren oder durch Medikamente veranlasst – vorliegen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Qualitätssicherung ist das Wissen und Können des Arztes. Eine falsche Anwendung kann zum Beispiel zu Asymmetrien im Gesicht führen. Genaue Kenntnisse über die Anatomie des Gesichts sowie die Wirkweise und Anwendung der Fäden ist für eine erfolgreiche Behandlung unerlässlich. Es ist darum unbedingt ratsam, dass auch Ärzte das Fadenlifting in einer speziellen Fortbildung erlernen. In der Kiel Medical Academy ist es uns besonders wichtig, neben den theoretischen Grundlagen auch die praktische Anwendung unter den wachsamen Augen eines erfahrenen Behandlers zu ermöglichen.